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Evelyn (335 Posts bisher) |
Während ich meine Worte sagte merkte ich in deinem Ausdruck aber auch vor allem in deinen Augen diese Leere die du spürtest, doch auch ich hatte nur eine kleine Vermutung warum das denn so ist. Da du aber schon genug heute getan hattest, was du sonst nie getan hättest sprach ich dich nicht noch auch darauf an. Schließlich würde es nur noch mehr stress für dich bedeuten. Als ich fertig gesprochen hatte schloss ich erstmal kurz meine Augen. Es dauerte aber nicht lange dann waren sie wieder offen und das erste was ich sah war, dass du dein Gesicht in den Händen vergrubst. Nun sah ich genauer hin. Ich versuchte zu deuten, was diese Körpersprache bedeutete. Doch konnte ich darauf keine Antwort finden, da ich nicht glaubte, dass du so schnell schon nachgeben würdest. Eher dachte ich du würdest dich nur noch mehr vor mir verschließen. Bevor es in einer unendlichen Stille endete wollte ich etwas sagen, doch dann fingst du auch schon an zu sprechen. Meine Augen weiteten sich nun. Deine Worte und die versteckte Entschuldigung hinter ihnen hatte ich nicht erwartet. So sah man nun zum ersten mal wirklich in meinem Blick, dass ich überrascht war. Sonst hatte ich immer einen klaren Blick und konnte meistens meinen Gegenüber wie ein offenes Buch lesen. Die Überraschung in meinem Blick wurde aber schnell gegen diesen sanften beruhigenden Blick wie auch einem Lächeln auf meinen Lippen ausgetauscht. "Danke" sagte ich dann einfach, für manch einen Außenstehenden scheinbar ohne Kontext. Doch für mich bedeuteten diese Worte sehr viel. Sie bedeuteten, dass mein Fehler nun nicht mehr ganz so fatal war. | |||
Heath (1391 Posts bisher) |
Ich lachte jetzt, wieder eine Reaktion die ich mir nicht wirklich erklären konnte - was war bloß los mit mir? - und auch nicht stark, anfangs zudem etwas verkrampft - aber dabei hatte ich dennoch das Gefühl, die Anspannung zum größten Teil von mir loszulösen. So viel persönlicheres hatte ich wohl noch nie innerhalb so kurzer Zeit, oder auch überhaupt, ausgesprochen, und die Umstände machten die ganze Sache eigentlich erst recht noch komplizierter. ,,Evelyn, es tut echt gut dich mal überrascht zu sehen, oder als könntest du die Situation nicht einordnen - sorry, aber so ist es." Ich schüttelte mit einem Grinsen, das man eigentlich nicht von mir kannte, den Kopf und fuhr mir einmal durch die Haare, was ein Überbleibsel meiner zuvorigen Aufgewühltheit war. Als ich die Hand fallen ließ, wirkte ich aber von einem Moment auf den anderen wieder deutlich ernster. Ich räusperte mich einmal kurz, wie um einen Schlussstrich zu ziehen. ,,Wir sollten vergessen, was...das alles war." Ich sah dich an und sah schon wieder das natürliche, sanfte, beruhigende Lächeln, welches mich vielleicht auch an einen Arzt erinnert hatte - aber so warst du eben. Und es war gut, eine Heilerin wie dich im Rudel zu haben. | |||
Evelyn (335 Posts bisher) |
Ich musste nun automatisch auch lachen. "Ja, ich muss zugeben, ich habe echt nicht erwartet das du so etwas sagst" waren nun meine Worte bis auch mein Lachen langsam verklang und ich nun kurz das doch eher selten vorkommenden Grinsen auf deinen Lippen musterte. Doch dieses war auch fast schon so schnell wieder weg wie es gekommen war. Während du nun ernst wirktest und versuchtest den Schlussstrich zu ziehen musste ich nochmals ein Lachen unterdrücken. Denn jetzt hatte ich fast schon wieder vorhergesehen, dass das wohl so passieren würde. Warum solltest du es denn auch nicht tun? Du wolltest wahrscheinlich, dass ich das ganze hier am besten nicht mitbekommen hätte. "Da muss ich dich enttäuschen" sagte ich dann nun. "Du weißt genau so gut wie ich, dass ich das alles nicht vergessen kann und will" Während diesen Worten behielt ich mein Lächeln die ganze zeit über. Gleichzeitig war ich aber auch froh, dass du trotz deiner ernsten Miene doch schon etwas lockerer in meiner Gegenwart geworden warst. | |||
Heath (1391 Posts bisher) |
Ich kniff die Lippen leicht zusammen, unzufrieden. Auch ich würde all dies wohl nicht vergessen, höchstens zeitweise verdrängen, das war mir bewusst - aber ich würde es auch brauchen, um daraus zu lernen. Ich wollte nicht vor Problemen weglaufen. Ich wollte keine Schwäche mehr verstecken müssen. Ich wollte sie einfach los sein, nicht mehr und nicht weniger. Und womöglich war das Leben im Wolfskörper die beste Möglichkeit, das zu erreichen - fast als wäre es eine mir vom Schicksal geschenkte Chance. Ich würde von nun an viel genauer beobachten, was im Wolfskörper anders war, was die fremde Seele mit mir machte und wie ich infolge dessen anders handelte. Aber ich war mir eigentlich sicher, dass dies ein Weg war, den ich allein gehen musste. Das war meine Aufgabe, meine zu bewältigende Schwäche. Ich brauchte dazu keinen Therapeuten, denn auch wenn du dich selbst nicht als solchen sahst würde ich den Vergleich wohl nicht mehr vergessen können. Aber es lag nicht an dir. ,,Ich muss das alleine hinbekommen, Evelyn." | |||
Evelyn (335 Posts bisher) |
Nachdem ich meine Worte ausgesprochen hatte merkte ich nun natürlich durch deine Gestik und Mimik, dass du nicht sonderlich zufrieden mit meiner Aussage warst. Umso erleichterter war ich, als du es nicht weiter ansprichst und mir nicht wieder irgendeinen Befehl aufdrücken würdest. Denn es war für mich fast schon unmöglich dieses Geschehen von vorhin zu vergessen. Irgendwo in mir hoffte ich nun, dass du meine Hilfe annehmen würdest doch ich wusste auch, dass es wohl sehr unwahrscheinlich war. Denn du warst ein Alleingänger und diese konnte man eher nicht davon überzeugen, dass sie auch hin und wieder etwas Hilfe annehmen sollten. Auf deine Worte hin seufzte ich dann leise, aber letztendlich konnte ich es nur so hinnehmen, denn würde ich weiter reden, dann würde ich das machen, was ich nicht wollte, nämlich dich zu etwas zwingen. "Wenn du das so machen willst, dann tu das" sagte ich dann nach meinem Seufzen. "Wenn du aber mal wirgendwas los werden willst, dann kannst du immer zu mir kommen, auch wenn ich nur schweigend da sitze und wir kein weiteres Wort darüber verlieren werden." mit diesen Worten schaute ich hoch in den Himmel. "Wenn man ab und zu mal seinen Frust durch worte verliert, fühlt man sich danach entspannt und auch leer, wie als ob man nach langem wieder einen klaren Gedanken fassen kann." ich wollte weiter reden doch ich schüttelte die Worte schnell wieder ab. "Tut mir leid, ich rede schon wieder zu viel." |
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