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Ich sah mich zwar um, bemerkte aber nicht, dass mich jemand beobachtete. Mit einem erleichterten Seufzen eilte ich auf mein Nest zu. Ich hatte keine Lust auf Tumult, das würde nämlich für mich sicher nicht gut ausgehen, ich war immerhin jetzt der Omega. Ich duckte mich tief, damit mich niemand sah, die Ohren fast schon unterwürfig angelegt.

Aufrecht konnte ich dich nun besser beobachten, da mir jetzt nicht mehr die zusammengerollten Körper all der schlafenden Wölfe die Sicht versperrten. Unsere Schlafplätze waren weit, weit auseinander, da die Mitglieder der Garde, in der Nähe des Alphas, im Zentrum der Farnbüsche schliefen, wo es am bequemsten und geschütztesten war. Der Omega jedoch hatte sein Nest ganz außerhalb der Farne. Trotz der Dunkelheit glaubte ich deine unterwürfige Haltung erkennen zu können und war fürs Erste zufrieden. Somit rollte ich mich nun wieder zusammen. Für heute hatte ich dich genug belagert.

Ich war keinesfalls unterwürfig, wollte nur nicht entdeckt werden. Da war diese geduckte Haltung die beste. In meinem Nest angekommen rollte ich mich gleich zusammen, hatte keine Lust nochmal aufzustehen. Ich legte meinen Kopf auf meine Pfoten und sah in den Himmel. Ich konnte lange nicht einschlafen und als ich glaubte, dass alle anderen Wölfe schliefen stimmte ich ein leises, melodisches Heulen an, das vom Wind in die Luft getragen wurde.

Ich wäre beinahe im Schlaf versunken, da hörte ich auf einmal irgendwo im Hintergrund meines Kopfes, schon halb vom Schleier der Müdigkeit ausgesperrt, ein leises, melodisches Wolfsheulen. Es klang... nahezu magisch, und absolut einzigartig. Noch nie hatte ich so etwas gehört, außer im Film, und das zählte nicht.
Doch sowie ich meine Ohren aufstellte um den schönen Klängen zu lauschen wurde ich auch wacher, und mein Verstand begann wieder richtig zu arbeiten. Da sprang ich sofort auf, mich nach der Quelle des Heulens umzusehen - und mein Blick fand dich. Mit zwei schnellen Sprüngen war ich bei dir. ,,Was machst du denn da?", fuhr ich dich leise an.

Ich zuckte zusammen und das Heulen brach abrupt ab. Schnell rappelte ich mich auf und wich zurück, war ganz in Gedanken gewesen, ehe ich dich langsam erkannte. "Das hat dich nichts anzugehen."knurrte ich zurück, was war nur falsch daran, in die Nacht zu heulen? Ich legte meine Ohren an und funkelte dich böse an. Du hattest mich stark erschreckt und mein Herz floh immer noch in meiner Brust.