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June (423 Posts bisher) |
Ich ließ der Unbekannten Zeit, die Verwirrung war ihr deutlich anzusehen, der Schock des Moments saß tief. Ja ich erinnerte mich nur zu gut an meine eigene Verwandlung, noch immer schmeckte ich die Angst die in mir aufgestiegen war. Trotzdem war es fast schon amüsant als sie das offensichtlicjste feststellte. "Ja ich bin ein Wolf, nicht freiwillig. Genau wie du" antwortete ich und setzte mich, späte kurz zu den Häuserreihen in der Ferne sicher gehend, dass wir allein waren. "Wir sind beide nicht allein damit, es gibt noch viele mehr. Ich kann dir das meiste erklären" fing ich an und zuckte mit einem Ohr "nur glauben wirst du das wohl erstmal nicht" ich hatte selbst nicht glauben wollen was da mit mir geschehen war und noch immer fühlte ich mich seltsam im fremden Körper, im geteilten Kopf. Nichtmal meinen Platz hatte ich bisher gefunden und eigentlich wollte ich nur nach Hause. "Ich denke das wichtigste zu wissen ist gerade, nein du bist nicht auf Drogen, du träumst nicht, niemand hat dir ein kleines pfeilprojektil reingeschossen was dich ausgeknockt hat und zurück kannst du leider auch erstmal nicht" | |||
Anouk (139 Posts bisher) |
Die Wölfin mit den spitzen Ohren und einer Fellmusterung aus schwarz, braun und weiß sah scharfsinnig aus und vielleicht war es das, was mich noch mehr beruhigte als ihr ruhige Erwiderung. Sie beantwortete Fragen, die ich noch gar nicht klar für mich selbst formuliert hatte. Ferner bewies mir das, dass sie selbst genauso in diese Situation geworfen worden sein musste wie ich. Also glaubte ich ihr. Genau wie du. Also war ich das? Ein Wolf? Wie zum Beweis sog ich die Luft ein, doch erneut überraschte mich die Geruchsvielfalt und ließ meinen Kopf leicht pochen. Als sie sich setzte, legte ich den Kopf schief. Wie normal es für sie zu sein schien, sich auf ihr Hinterteil zu setzen und dabei ihre Läufe sortiert zu bekommen. Ich wagte es nicht, es ihr gleich zu tun, aus Sorge, alles wieder zu stark zu durchdenken und deshalb nicht zu schaffen. Stattdessen stand ich lieber. Zurück kannst du nicht Diese Worte hallten in meinem Kopf wieder. Ein Zurück gab es für mich doch ohnehin nicht. Als ich realisierte, dass ich soeben meine Erinnerung über die aktuelle Situation gestellt hatte, wusste ich, dass ich es schaffen würde und setzte mich nun doch. "Erzähl mir mehr." Meine Neugier und die Aussicht auf neues Wissen hatten die Oberhand über meine Furcht und meine Selbstzweifel gewonnen. Zumindest zeitweise. | |||
June (423 Posts bisher) |
Es war beruhigend anzusehen, wie sich die braune Wölfin vor mir allmählich besonnen mit ihrer Situation auseinandersetzte, denn das gab auch mir wiederum Sicherheit. Sie wirkte auf mich wie jemand, der gerne neue Dinge ergründet und wissen in sich aufsog wie ein feuchter schwamm. Ihr nahezu Fragen der Blick als ich mich auf mein Hinterteil setzte entlockte mir ein amüsiertes Schnaufen. "Glaube mir, auch wenn ich meine Pfoten inzwischen sortieren kann und mich in dieser Form gut fortbewege, befremdlich ist es noch immer. Meine Verwandlung liegt nunmehr einen ganzen Tag zurück gerade einmal." Gab ich ehrlich zu und wischte unbewusst kurz mit meiner Rute über den Boden hinter mir. "Jeder Mensch der zurzeit diesen Wald betritt ereilt dieses Schicksal von dem nun auch du getroffen wurdest. Es ist der Fluch der Wölfe der über diesen Wäldern liegt. Hier wo wir sitzen beginnt das Gebiet der Strong Claws, dem mächtigsten Wolfsrudel, dass es gegeben hat. Du wirst sicher die Nachrichten verfolgt haben, der Mensch hat den Wolf ausgerottet. Nur lassen diese es nicht auf sich sitzen. Der Grund für deine Verwandlung ist jener, dass sich die Seele eines Rudelwolfes dieser Gegend bei dir eingenistet hast. Nun bist du Gast in seinem Körper könnte man sagen. Wir sind Teil eines großen Ziels, das Rudel wieder aufzubauen ist die Aufgabe die wir von den Wolfsgeistern erhalten haben. Dein Geist wird mit dir kommunizieren, du tust gut daran ihm zuzuhören. Jene die sich besonders einbringen dabei den Plan zu unterstützen dürfen, wenn das Rudel ohne uns überleben kann, in ihr altes Leben zurück kehren" Ein schiefes Grinsen zeichnete sich in meinem Gesicht ab, wenn es überhaupt als solches zu erkennen war. Für jeden neuen klang die Sache mit dem Fluch absurd. "Ich weiß, das hört sich an wie ein schlechter Film, das habe ich dem Alpha des Rudels bereits auch an den Kopf geworfen. Aber wer verwandelt sich schon mir nichts dir in einen wolf?" | |||
Anouk (139 Posts bisher) |
Ihre ehrliche Art lockerte für einen kurzen Moment die Anspannung in mir. Es war lustig aber auch beruhigend zu hören, dass ihr ihre neue Gestalt selbst noch Probleme bereitete. Gleichzeitig verstand ich sie so gut, dass sich der Knoten wieder fester zog. "Es tut mir leid zu hören, dass es dir so ähnlich geht wie mir..." Weniger lustig und beruhigend waren auch ihre Schilderungen über den Wald und seinen Fluch. Die Strong Claws und die Wolfsseelen. Tatsächlich hatte ich davon gehört, dass der Wolf ausgerottet worden war. Bis heute verstand ich nicht, wie das ein so großes Anliegen für die Menschen hatte sein können. Letztendlich lebten sie innerhalb ihres Rudels im Wald und stellten keine Gefahr dar - außer für Vieh, was sich zu nah an die Schatten wagte... Die Gedanken entglitten mir und ich musste mich einen Moment sammeln. Irgendetwas hatte mich daran gestört. Die Menschen? War das die Seele, die aus mir sprach? Waren die fremden Gedanken, die aus mir seit Ankunft im Wald zu sprechen schienen, von ihr? Warum sollte ich sie akzeptieren? Warum sollte ich helfen? Meine Gedanken wurden jäh von einem so tiefen Urinstinkt der Gemeinschaft unterbrochen, die mich nach dem Wald und anderen Wölfen sehnen ließ, dass ich mir nun fast sicher war, dass da tatsächlich eine Seele neben meiner war. Während der Erzählung der fremden Wölfin knetete ich halb bewusst halb unbewusst die Erde vor mir mit meinen Pfoten, bis ich aufhorchte. "'Wir'? 'Rudel'? Es gibt also mehr?" | |||
June (423 Posts bisher) |
Mir entging ihre zwischenzeitliche Abwesenheit nicht, dieser in sich gekehrte Blick, er verriet sie. "Du spürst ihn schon, den Wolf in dir...das ging bei mir ähnlich schnell" meinte ich und nickte anschließend bedächtig. "Es gibt viele mehr und du wirst nicht die letzte sein. Tatsächlich kann ich dir selbst nicht allzuviel sagen, dir nur groben Überblick bieten. Weitere Fragen beantwortet Heath, unser Alpha. Soweit ich hörte traf ihn der Fluch als erster und das bereits vor wenigen Wochen. Wie lange dies tatsächlich schon zurück liegt kann man gar nicht sagen. Die meisten verlieren ihr Zeitgefühl so ganz ohne die Medien" inzwischen wurde es dunkler, immer weniger Licht drang durch die Baumkronen auf den Waldboden, wurde von den Schatten verschluckt. Schon immer war ich ein Freund der Dunkelheit gewesen und scheinbar auch meine Wolfsseele, denn in meinem Kopf machte sich ein ruhiger und doch lebhafter Farbwirbel breit, der starke Drang nach Bewegung keimte in mir. Ich schüttelte irritiert den Kopf, drängte den Wolf in mir zurück. "Später" murmelte ich und blickte die Fremde dann entschuldigend an. "Wollen wir derweil zum Rudel aufbrechen? Dort hast du einen Platz für die Nacht und Heath wird denke ich nicht mitten in der Nacht jemanden empfangen wollen" |
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