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Ruel (133 Posts bisher) |
(Für den, der Lust hat einen Neuen aufzugabeln) Etwas mystisches, geheimnisvolles, das dieser dichte Wald an sich hatte, hatte mich angelockt. Mich, einen mittelklassigen Künstler, auf der Suche nach neuen Motiven oder Inspiration. Ich wurde durch das aufheulen eines Motos aufgeschreckt, ein Motorroller kam mir auf dem schmalen Forstweg entgegen, auf welchem zwei Leute mit Helmen saßen. Ich runzelte einerseits verwirrt, andererseits misstrauisch die Stirn, beobachtete das Gefährt, welches sich mir für meinen Geschmack etwas zu schnell näherte. "Hey...Hey!" rief ich, um auf mich aufmerksam zu machen, denn ich wollte nur ungerne mit so jungen Jahren auf einem erbärmlichen Waldweg verenden. Es wäre zwar ein tragisches aber definitiv nicht anstrebenswertes Ende. "Verdammt was soll das?!" Der Roller wurde langsamer, langsam genug, dass ich für ein paar Sekunden versuchen konnte ein Gesicht hinter einem der verspiegelten Helme zu erkennen. Es passierte zu schnell, eine Hand am Griff meines Rucksacks, dann ein Ruck und er wurde mir vom Rücken gerissen. "Was?! Verdammt!" Ein ziemlich dreister Diebstahl war gerade direkt vor meinen Augen passiert und ich war zurückgeblieben in einer Wolke aus Abgasen. Ich kannte den Waldweg nicht, konnte aber sehen, dass er etwas weiter vorne in eine Richtung abbog. Meine einzige Chance vielleicht noch irgendjemanden einzuholen? Querfeldein, einmal durch den Wald. Ob das eine gute Idee war? Höchst wahrscheinlich nicht. Nur blieb mir nicht großartig eine Wahl, ohne Handy und ohne Schlüssel, ohne Geld und ohne Ausweis. Ich schnaubte, setzte mich in Bewegung und fing einfach an zu laufen. Zuerst fiel es mir schwer, Ästen auszuweichen, mich vor Gestrüpp zu ducken, doch mit einem Mal wurde es einfacher. ich rannte, flog beinahe über den Boden. "W-Was?" Ich hatte für einen Moment hinab gesehen und zwei dunkle Pfoten direkt vor mir zu Gesicht bekommen. Durch den kurzen Moment der Ablenkung und zu viel Schwung verlor ich das Gleichgewicht, geriet ins wanken und stolperte nur noch vorwärts. | |||
Anouk (139 Posts bisher) |
(Ich habe Lust und hatte bisher noch nie die Ehre ^^) Meine Pfoten trugen mich durch den Wald. Schneller Die Wolfsseele in mir jauchzte und es war einer der wenigen Momente, in denen wir in einem tieferen inneren Einklang waren. Das Kaninchen vor mir schlug einige Haken und ich sprang kraftvoll ab, aber wendig genug, um ihm zu folgen. Eigentlich hatte ich es überraschen wollen, aber meine Fähigkeiten in der Jagd waren nicht nur ausbaufähig - sie waren bisher nicht vorhanden. Es half auch nicht, die Wolfsseele in mir an eine längere Leine zu ketten. Vermutlich funktionierte dies nur bei stärkerem Einfluss, während diejenigen mit schwächerer Beeinträchtigung das meiste selbst erlernen mussten. Über meine Gedanken war ich unkonzentriert geworden und sah gerade noch, wie das Kaninchen in einem seiner unzähligen Baueingänge, die sich durch das ganze Gelände in der Nähe des Waldrandes ziehen mussten, verschwand. Denn ich war dem Waldrand nahe, wie ich feststellte, als ich aufsah. Mich um Geräuschlosigkeit bemühend bewegte ich mich weiter zwischen den Bäumen. Seit fast einem Mondlauf war ich hier und die Prüfungen der Kleintatzen standen bevor. June trainierte sicherlich schon seit Sonnenläufen fleißig und Alice wäre entsetzt, wenn sie erführe, dass ich gerade erst anfing. Aber ich hatte mich nicht eher dazu durchringen können... Gerade witterte ich ein Eichhörnchen und entdeckte einen puscheligen Schwanz zwischen Baumwurzeln ein paar Meter entfernt, als ein lauter werdendes Brummen zwischen den Bäumen erklang und ich nur noch einen rostroten Blitz am Baumstamm hinterhersehen konnte. Mein Kopf drehte sich zur Seite. Ich war der Straße viel näher gekommen, als ich vermutet hatte, und meinte, das Ende der Baumreihen zu sehen. Das Dröhnen wurde lauter und dann wieder leiser, während sich eine männliche menschliche Stimme darunter mischte, in der Empörung mitschwang. Neugierig näherte ich mich der Straße mit meinem goldbraunen schwarzdurchsetzten Pelz gut getarnt und kniff die Augen zusammen, als das Knacken von Zweigen erklang und ich wenig später einen jungen Mann mit dunklen Haaren in den Wald rennen sah. Kurz schloss ich meine Augen und fühlte Bedauern. Du hättest nicht herkommen sollen Dann straffte ich die Schultern und machte mich bereit. | |||
Ruel (133 Posts bisher) |
(Freut mich ^^) Erst Schwindel, dann Übelkeit. Mein Kopf dröhnte, ließ mich vor Schmerz aufstöhnen. Ein Traum, mit Sicherheit war es ein Traum, hoffentlich. Meine Sicherheit schwand, als ich die Augen blinzelnd öffnete und mich im Grün wiederfand. Zweige, Gräser, Gestrüpp und ich in Mitten von alledem. Langsam, beinahe in Zeitlupe senke ich meinen Kopf und sah sie wieder, die großen Pranken, mein Fell. „Verdammt, verdammt, nein!“ es war ein Bellen das mir entwich, keine menschliche Stimmung mehr. Drogen... ich bin auf irgendeinem Tripp, alles andere ergibt keinen Sinn. Ich begann zu nicken, so musste es sein. Alles andere war Schwachsinn, nicht logisch. Ich richtete mich auf, atmete tief durch und und setzte meine Gedankenfetzen zu einem Plan zusammen. Zurück zur Straße. Zurück nach Hause, um alles andere kümmerst du dich später Der Plan war gemacht, nur wo war die verdammte Straße? Nach meinem Blackout hatte ich die Orientierung verloren, es musste wohl doch länger gewesen sein als ich bisher angenommen hatte. | |||
Anouk (139 Posts bisher) |
(Mich auch^^) Langsam trottete ich zwischen den Bäumen entlang - meine goldbraunen Augen auf die männliche Gestalt geheftet, die ein Teil von mir mit größter Freude betrachtete. Schnell schob ich die Wolfsseele in eine dunkle Ecke meines Bewusstseins. Bei dieser Angelegenheit konnte ich sie wirklich am allerwenigsten gebrauchen, denn mich erfüllte nur leises Bedauern vielleicht sogar etwas wie Mitleid, was aber kurzfristig unterbrochen wurde, als ich Zeuge seiner Verwandlung wurde. Noch nie hatte ich die Verwandlung bei jemand anderem gesehen. Bei meinem Ausflug zu den Quellsteinen war ich alleine gewesen und an Vollmond - wie alle anderen auch - bewusstlos. Es war atemberaubend beinahe schön, musste ich mir eingestehen. Eben war er noch über Wurzeln gestolpert und ungelenk Ästen mehr oder weniger ausgewichen und dann flog ein brauner, teilweise grau, schwarz und weißer Wolf über den Waldboden. Äste waren kein Hindernis mehr, Wurzeln schnell überwunden. Bis sein Lauf abrupt endete und ihn die Schmerzen treffen musste, an die ich mich in diesem Moment auch dunkel erinnerte und kurz die Lefzen zeigte. Als er dort so lag, schüttelte ich endlich die Starre der Faszination von mir ab und trat näher, bis ich ungefähr eine Fuchslänge von ihm entfernt stehen blieb und den Wolf betrachtete, der nun langsam zu sich kam. Das Entsetzen in seinen Augen, als er seine Pfoten erblickte, und der Fluch, der sein Maul verließ, kamen mir so bekannt vor... Als er sich schließlich beinahe panisch suchend umsah, trat ich hinter einigem Gehölz herfuhr. "Du solltest dich noch einen Moment setzen. An 4 Pfoten muss man sich kurz gewöhnen und die Verwandlung steckt dir noch in den Knochen." Außerdem wirst du ein paar Fragen haben und die Antworten nicht gut finden. | |||
Ruel (133 Posts bisher) |
Eine Stimme, in meinem Kopf? Nein, der Klang war von etwas vor mir ertönt, hatte mich erstarren lassen. Ich duckte mich, beobachtete den sich mir nähernden Wolf aus zusammengekniffenen Augen, misstrauisch. „Wer bist du, was soll das hier?!“ Ich wirkte aufgebracht, verzweifelt. Verwirrung blitzte in meinen Augen auf, mein Verstand erlaubte es mir nicht zu glauben, was hier gerade passierte. Ein Traum, ein ganz böser Traum musste es sein, der mich verfolgte, mich glauben ließ dies wäre tatsächlich die Wirklichkeit. „Ich träume, nicht wahr?“ Auch wenn ich von meinem Gegenüber keine Antwort erwartete hatte ich die Hoffnung, es würde sich gleich alles aufklären. Hatte ich einen Unfall gehabt? Lag ich im Koma? Womöglich, mit Sicherheit ließ sich hier rein gar nichts sagen. Und ich versuchte mit einem Wolf zu sprechen, mit einem verdammten Wolf in Mitten eines Waldes. Eine verrückte Geschichte, die mir mit Sicherheit niemand glauben würde, wenn ich sie heute Abend zuhause erzählte. |
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