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Nun hatte mich die weiße Gestalt bemerkt, erstarrte kurz - und musterte mich dann ebenso unverhohlen wie ich zuvor sie; starrte mich an, als hätte sie noch nie einen Wolf gesehen. Bis mir einfiel, dass das bis vor kurzem bei mir nicht anders gewesen war.
Dann glitt der Blick des unbekannten Wolfs langsam an sich selbst hinab, er schien seine Pfoten zu betrachten - und als sein Blick zu mir zurückkehrte, sah ich die Erkenntnis in seinen Augen aufblitzen.
Das war mein Einsatz. ,,Hallo, Neuling", sprach ich ihn mit meiner machtvollen Wolfsstimme an, die so anders klang als die die ich von mir immer gewöhnt gewesen war. ,,Wie mir scheint beginnst du zu begreifen, was geschehen ist - warum es geschehen ist, wird bald folgen. Verrat mir für den Beginn deinen Namen."

Ohne mein zutun kräuselte sich meine Schnautze, ich kannte diesen Wolf nicht der sprechen konnte. Dass ich soziemlich dieselbe Gestalt war wie er, vermutlich mit ähnlichen Möglichkeiten zu sprechen vergas ich dabei zwar nicht, absurd war das ganze trotzdem. Schrwcklich dagegen fand ich es kein Stück, schon allein der Verlust eines Rollstuhls war mir mein gesamtes Leben wert. und ich sage mum ich brächte keinen therapeuten schoss es mir durch den Kopf, doch dann konzentrierte ich mich schnell wieder auf den anderen Wolf. Seine Stimme hatte eine Macht, ähnlich einer eigenen Aura. So als gingen von ihm Zwei Auren aus, eine mächtige, und eine undefinierbar andere.
"Danjiel" brachte ich heraus, versuchte mich bei dem merkwürdig verzerrten klang meiner stimme jedoch zu räuspern. "Oder Danny, das kommt drauf an" ergänzte ich und bemerkte mit erleichterung wie mein altes selbstbewusstsein wieder zu mir fand und auch meine Stimme sich etwas bestimmter anhörte. Es war immernoch nicht meine Stimme, sondern eine viel klangvollere, durchdringendere.

Ich konnte förmlich beobachten, wie seine Gedanken sich in seinem Kopf um diese absurde Situation drehten, sie zu begreifen und einzuordnen versuchten. Dennoch blieb auch weiterhin die übliche Verunsicherung aus, und auch Angst erkannte ich ebenfalls keine.
Als er dann - wenn auch etwas mühevoll wie mir auffiel - seine ersten Worte im Wolfskörper herausgebracht hatte, nickte ich knapp. Mehr hatte ich für den Anfang gar nicht erwartet.
,,Gut, Danjiel, oder Danny - mein Name ist Heath. Du bist mit dem Betreten des Waldes in einem Fluch geraten, der gerade anfangs nicht leicht zu verstehen ist", ergriff ich wieder das Wort. Ich ließ dir gar nicht groß Zeit diese Tatsache zu begreifen, sondern fuhr einfach dort. Für Fragen war dann immer noch Zeit.
,,Wie dir bereits aufgefallen ist, befindest du dich in einem Wolfskörper. Das wird auch eine ganze Weile noch so bleiben, also wirst du dich daran gewöhnen müssen... Wie mir scheint bist du jedoch gar recht glücklich." Forschend blickte ich dich an, wollte mehr über dich erfahren. ,,Wie kommt das?"

Die relativ kühle Ausstrahlung von Heath, wie er sich vorgestellt hatte, weckte eine Art Misstrauen in mir, auch wenn mir irgendwo bewusst war, dass ich keine Empathie gegenüber Wölfen besitzen konnte.
Als er etwas über einen Fluch sagte, zuckte ich mit einem Ohr, versuchte aber gar nicht erst, etwas zu sagen. Mich sprechen zu lassen hatte er wohl auch nicht vor, denn nach der ziemlich überrumpelten Auskunft darüber, dass ich jetzt ein Wolf war aufgrund eines Fluchs, sprach er auch noch meine offensichtliche Freude über die neu ergatterte Fähigkeit zu gehen an.
Ich musste kaum überlegen, was genau ich sagen wollte. "Du hast recht" bestätigte ich und meine Augen funkelten. "Warum auch immer das ganze passiert ist, es hat mich davon erlöst in einem Rollstuhl zu sitzen und meine Querschnittslähmung irgendwie ungeschehen gemahcht" versuchte ich mich zu erklären

Bei deinen Worten richtete ich aufmerksam die Ohren auf und mein Blick zuckte hinüber zu dem geschrotteten Auto, ganz so als würde ich nach einem Rollstuhl Ausschau halten. Und tatsächlich, hinter einem der ebenfalls nicht unwesentlich beschädigten Fenster glaubte ich, ein solches Gerät zwischen der Andeutung eines Sitzes und dem Lenkrad eingeklemmt erkennen zu können. Selbst aus der Entfernung wusste man sofort, dass mit diesem verbeulten Teil nichts mehr anzufangen wäre. Aber - es war ganz offensichtlich ohnehin unnötig geworden.
Mein Blick glitt zu dir zurück, du hattest weitergesprochen, und ich erkannte ein lebhaftes Funkeln in deinen Augen welches ich bei noch keinem Neuankömmling zuvor gesehen hatte. ,,Wenn der Fluch zum Segen wird...", murmelte ich mehr zu mir selbst, bevor ich mich wieder an dich wandte. ,,Nun, dann - willkommen in diesem neuen Leben. Du bist jedoch nicht der einzige, der sich verwandelt hat, genauso wenig wie ich. Es gibt noch viele weitere. Wir alle haben uns zu einem Rudel zusammengeschlossen, zu dem ich dich nun führen möchte."