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( für Heath )

Wer hasst den Montagmorgen nicht? Und wer ist an einem Montagmorgen schon ausgeruht? Ich war es nicht. Meinen Zustand könnte man sogar als Halbschlaf beschreiben, aber würde ich nicht zur Schule gehen und stattdessen zu Hause bleiben, würde ich von meiner Mutter mit Sicherheit zum Psychologen geschleppt werden und wieder eines der so tollen Gespräche über scheinbare Depressionen halten dürfen. Das war letztlich der ausschlaggebende Grund, der mich dazu zwang samt Schulrucksack aus der Haustür hinaus zu rollen und mich in den verdammten Wagen zu heben. Bis der Rollstuhl dann im Auto war, brauchte ich etwas, wie immer, aber irgendwann konnte ich den Motor anlassen und aus der Einfahrt fahren.
Wiedermal wurde mir bewusst, wie viel Glück ich hatte, einen Wagen bekommen zu haben, der auf diese verdammte Querschnittslähmung abgestimmt und durch eine Handvorrichtung gefahren werden konnte.
Ich fuhr aus der Stadt, bzw. dem Dorf hinaus, auf der Landstraße neben dem Wald Richtung Schule.
Bald erreichte ich die Kurve, die jeder kannte und auch im Halbschlaf hätte fahren können - nur nicht ohne bremse.
Was auch immer mit meinen Bremsen geschehen war, ob Luft in die Bremsleitung geraten war oder ein Tennie sich einen scherz erlaubt hatte, sie funktionierte nicht richtig.
Mit meiner Vorliebe, schnell zu fahren hätte ich ziemlich bremsen müssen, um die kurve zu bekommen, stattdessen donnerte ich beinahe ungebremst in den Wald und natürlich gegen einen Baum.
Als ich das erkannte, überflutete mich keine Angst, erst recht keine Trauer. Irgendwie war er ein erlösendes Gefühl, zu denken: Das wars jetzt also.

Mit meiner Annahme lag ich falsch, der Airback reagierte, schütze mich größtenteils. Doch bis ich mich von dem Stoff und dem Anschnaller befreit hatte, dauerte es. und schließlich fiel humpelte ich aus dem Auto, lag auf dem Waldboden. Und dann bekam ich Kopfschmerzen, mir wurde sogar kurz schwarz vor augen,

In letzter Zeit hielt ich mich häufig nahe der Grenze auf - nicht etwa aus Sehnsucht nach meiner alten Heimat oder ähnlichem, sondern schlichtweg, weil hier in den letzten Tagen immer mehr ahnungslose Menschen aufkreuzten, den Wald betraten... tja. Und den selben Schicksalsschlag erlitten wie ich.
Mittlerweile war es schon fast gar nichts besonderes mehr, einem - in den meisten Fällen ziemlich verstörten - Neuankömmling über den Weg zu laufen. Fast langweilte es mich schon, denn letztendlich war es doch immer dasselbe: die Neuen hatten gerade erst ihre Verwandlung hinter sich, viele hielten das Ganze erstmal für einen Traum, und erst nach und nach sickerte dann die Erkenntnis durch. Dann wurde ich mit den immergleichen Fragen bombardiert...
Dennoch gehörte es zu meinen Pflichten als Alpha, einen Überblick über die Neuzugänge zu gewinnen und sie gegebenenfalls grob einzuweisen, bevor ich sie an die Krslleherzen abgeben konnte.
Ein lautes Wumms riss mich aus meinen Gedanken und sofort war ich aufmerksam. Das Geröusch war vom Waldrand gekoi - von der Straße... Zügigen Schrittes hielt ich darauf zu und erreichte wenig später die Unfallsstelle.

Kaum sah ich wieder klar, hatte ich das Gefühl das Bild sei etwas verzerrt und auch die Farben machten einen anderen Eindruck auf mich. Ich schüttelte leich den kopf, doch es blieb so.
Außerdem war mein Kopfschmerz nicht vergangen, das Auto neben mir sah ziemlich nach Totalschaden aus. Mum killt mich. Und schleppt mich zum Therapeuten schoss es mir durch den Kopf und ganz instiktiv versuchte ich mich aufzurappeln. Bereits als ich es versuchte fiel mir wieder ein, ich würde es nicht können.
Ich wurde eines besseren belehrt und stand. Auf Beinen. Mir klappte das maul auf, das sich im übrigen ganz wunderbar das bild von weißen Pranken und vierbeinigen haltung einfügte.
Statt zu denken ich würde träumen, war mekn erster Gedanke ich hätte einen psychischen knacks. Der zweite, wie wunderbar es war auf beinen laufen zu können. Der dritte dass das hier nicht wahr sein konnte und der vierte, dass ich laufen konnte.
Ich konnte mein glück kaum fassen, denn ich hatte seit meinem letzten Unfall nie davon geträumt, wieder zu laufen.
Begeistert ging ich einige schritte, was sogar ganz gut funktionierte. Den dumpfen druck in meinem kopf und das merkwürdige verlangen mitten in den wald zu laufen ignorierte ich einfach.

Forschend glitt mein Blick über den Unfallort, Ausschau haltend nach dem Fahrer oder möglichen weiteren Insassen des Wagens. Das Auto, welches scheinbar mit voller Geschwindigkeit gegen einen Baum gefahren war, sah jedoch bedenklich nach Totalschaden aus - ob da überhaupt jemand überlebt hatte, war fraglich. Doch da bemerkte ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel und erkannte bei genauerem Hinsehen weißes Fell aufblitzen. Scheinbar hatte tatsächlich jemand überlebt - schließlich würde sich keine Wolfsseele einen halb- oder ganz Toten aussuchen. Ich nähere mich weiter und konnte schließlich die ganze Gestalt sehen. Abschätzend musterte ich sie. Es war ein weißer, vermutlich männlicher Wolf, der da mit begeistertem Blick auf und ab lief. Dieser Blick verwunderte mich ziemlich, denn normalerweise sah ich bei Neuankömmlingen nur tiefe Verunsicherung, Verwirrung, oft auch Panik.
Ich räusperte mich, um dich auf mich aufmerksam zu machen.

Immernoch immens begeistert dieser neu erworbenen Fähigkeit versuchte ich mögichst viel von mir selbst zu sehen, als ich ein geräusch hörte und mein Geischt in die Richtung des Geräuschs schnellte. Es hatte sich ein wenig angehört wie ein räuspern, nur deutlich lauter. Vermutlich waren das die Ohren.
Als ich genau hinsah erkannte ich eine schwarze Wolfsgestalt, die sich vom Wald absetzte und mich ziemlich verwundert aber irgendwo auch bestimmt anglotzte. Meine Muskeln spannten sich reflexartig an, ich starrte den wolf einfach an ohne ein wort von mir zu geben.
Ich ging automatisch von einem Wolf aus, denn irgendow war erst neulich etwas von wölfen in der nähe des dorfes erwähnt worden.
Als ich kurt zu den Pranken meines Gegenübers sah, erkannte ich dass sie meinen ähnelten. Ein wolf? stellte sich mir die frage